Es gibt immer mehr Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen vegan ernähren möchten. Für alle, die eine Verantwortung für Kinder tragen und sich in dieser Beziehung bisher unsicher waren, ist dieses Buch ein lang ersehntes Werk.

Nährstoffversorgung in der veganen Ernährung und mögliche Mangelerscheinungen erkennen


In der Einleitung weist die Autorin darauf hin, dass die US-amerikanische Ernährungsorganisation in ihrem Positionspapier ausdrücklich bestätigt, dass eine gut geplante vegane Ernährung für jede Lebensphase geeignet ist, inklusive während der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Pubertät. Hier geht sie auch auf allgemeine Ratschläge bezüglich des kindlichen Essverhaltens ein und rät zu einer entspannten Einstellung bei gleichzeitigem Angebot an abwechslungsreicher pflanzlicher Vielfalt.
Besonders hilfreich für besorgte Eltern ist das Kapitel über die wichtigen Nährstoffe. Hier werden Nährstoffe wie Eisen, Calcium, Vitamin D, Vitamin B12, Essentielle Fettsäuren sowie Proteine beschrieben. Der Leser erfährt, wofür die einzelnen Nährstoffe gebraucht werden, in welchen Lebensmitteln sie enthalten sind und wie ein Mangel erkannt werden kann. Eine Nährstofftabelle mit Referenzwerten mit Altersangeben findet sich am Ende des Buches.

Übergänge gestalten – vom Trinken zum Brei, vom Brei zu fester Nahrung

Ausführlich geht die Autorin auf den Übergang vom Trinken zu Brei oder Fingerfood ein und erklärt, welche Lebensmittel beispielsweise vor dem ersten Lebensjahr gemieden werden sollten bzw. ab wann welche Lebensmittel eingeführt werden können. Im Kapitel „Brei-Baukasten“ wird ausführlich die Herstellung und Lagerung übers Einfrieren bis zur Lagerung in Gläschen beschrieben.
Der Rezeptteil ist übersichtlich gegliedert in die Bereiche Fingerfood, Salate, Suppen, Hauptspeisen, Saucen, Pfannkuchen, Nachtische, Aufstriche, Gebäck und es gibt zwei Sonderteile mit „Feste feiern“ (Geburtstag, Weihnachten, Ostern, Feste außerhalb der Familie) und „Essen für kranke Kinder“ (Magen-Darm-Infekt, Verstopfung, Erkältung, Fieber). Jedes Rezept ist mit einer Altersempfehlung versehen und gibt an wie viel Zeit die Zubereitung benötigt. Die Rezepte sind mit Zeichnungen einzelner Zutaten versehen. Daneben ist das Kochbuch mit Fotos von phantasievoll gestalteten Tierfiguren aus Obst- und Gemüse gespickt, die gleichzeitig Anregungen geben für eine ansprechende Präsentation auf dem Teller der Kinder.

Ich und die Anderen – über den Umgang mit einer omnivoren Umwelt

Eine ganz praktische Idee ist dem Buch beigefügt nach dem Rezeptteil: Der Veganpass. Hier stellt die Autorin eine Kopiervorlage zur Verfügung in die der Name des Kindes eingetragen wird und in dem eine Aufstellung von Lebensmitteln gelistet ist, die ein veganes Kind nicht isst und eine Zusammenfassung der Dinge, die das Kind gerne isst, außerdem ist Platz zum Eintragen der Lieblingsspeisen des Kindes. Der Veganpass ist eine nützliche Handreichung für den Kindergarten, der Schule und Freunde der Kinder, die in nicht vegan lebenden Familien aufwachsen.
Ganz besonders hervorzuheben ist der nachfolgende Teil des Buches, in dem die Erfahrungen einiger vegan lebender Familien in Form von Interviews nieder geschrieben sind. Vier verschiede Familien beschreiben, wie sie die vegane Ernährung umsetzen und wie sie mit alltäglichen Hindernissen und Herausforderungen umgehen. Danach verraten sie auch noch ihre Lieblingsrezepte.

Fazit

Das sensible Thema um die Versorgung von Kindern von der Schwangerschaft an bis in die Pubertät wurde verantwortungsbewusst und sorgfältig von der Autorin behandelt. In der Umsetzung zeigt sich auch ihr beruflicher pädagogischer Hintergrund, Christina Kaldewey ist Dipl. Sozialpädagogin und Ergotherapeutin. Zudem hat sie selbst eine Tochter, die sie von Anfang an vegan ernährt. Ihre Rezepte sind alltagstauglich, abwechslungsreich und lecker – nicht nur für Kinder!
Format: 21 x 21 cm
Bindung: Hardcover
Seitenzahl: 152
Preis: 18,90 Euro
Auflage: 1. Auflage 2012
Verlag: compassion media
Website: compassion media