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Donnerstag, 27. September 2012

"Vegan kochen für alle" Björn Moschinski - eine Rezension


 


Woran liegt es, dass der Leser dieses Buch nicht mehr aus den Händen legen mag? Liegt es an der feinen Komposition von Fotos und Rezepten, an den gut gewürzten Tipps des Autors zu jedem Gericht? Sicher ist, dass die Harmonie des visuellen Erlebnisses mit den daraufhin einsetzenden inneren Vorstellungsbildern inklusive real wirkenden Geruchs- und Geschmacksempfinden nahezu perfekt erscheint. Kein Wunder, dass der Wunsch entsteht sofort zum Kochtopf zu greifen. Aber jetzt erst mal ein paar Informationen zum Hauptverantwortlichen dieses Buches.

Zur Person Björn Moschinski – einer der bekanntesten veganen Köche Deutschlands

Der Autor Björn Moschinski, Jahrgang 1979, leitet seit September 2011 das eigene Restaurant „Kopps“ in der Linienstrasse in Berlin/Mitte. Zuvor war er Chefkoch in dem veganen Restaurant „La Mano Verde“, das sich ebenfalls in der Hauptstadt befindet. In Zusammenarbeit mit der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“ bietet er vegetarische und vegane Schulungen für Betriebskantinen, Restaurants, Mensen und Catering-Unternehmen mit großem Erfolg an.
Nach eigenen Angaben wurde Björn Moschinski im Jugendalter Vegetarier aufgrund von Artikeln über Massentierhaltung und Tiertransporte in der Jugendzeitschrift „Bravo“. Ein Jahr später und nach dem Studium tiefergehender Informationen zum Thema wurde er dann Veganer.
Nach den mühsamen Anfängen seiner Kochkünste entwickelte er in den nächsten Jahren eine große Leidenschaft für das Kochen. Das ist bei seinen Rezepten auch spür- und kost-bar, im wahrsten Sinne des Wortes. Endlich ist mit dem Buch die Möglichkeit entstanden, seine einfach zuzubereitenden und dennoch raffinierten Gerichte zuhause nach zu kochen und zu genießen.

Die Aufmachung des Buches „Vegan kochen für alle“

Das Buch ist 22 x 27,2 cm groß und hat damit ein handliches Format. Das Titelbild besteht aus einem Foto des sympathischen Berliners und aus glänzenden roten und weißen Buchstaben, die den Namen des Autors, den Titel des Buches und den Namen des Verlags darstellen. Die 144 Seiten sind aus hochwertigem, festerem Papier und die 80 farbigen Abbildungen setzen sich zusammen aus gelungenen Aufnahmen des veganen Kochs und der im Buch vorgestellten Gerichte. Ein ganz besonderer Augenschmaus sind die ganzseitigen Fotos der jeweiligen Gerichte. Sehr angenehm fallen die klaren Strukturen des Rezeptteils auf. Die Zutaten stehen links und wurden in einer anderen Schriftfarbe gedruckt als die Zubereitungsanleitung rechts.

Köstliche vegane Rezepte in fünf Kategorien

In den Kategorien „Suppen“, „Salate“, Vorspeisen und Snacks“, Hauptgerichte“ sowie „Desserts und Kuchen“ finden sich unter anderem Kochanleitungen für eine cremige Erbsensuppe, einen fruchtigen Apfel-Lauch-Salat, phantasievolle Blätterteigschiffchen, ein klassisches (Soja-)Schnitzel Wiener Art und ein raffiniertes Panna Cotta mit Erdbeerragout. Dies ist nur ein kleiner Einblick in den umfangreichen Rezeptteil.
Abgesehen von den ausführlichen und alltagstauglichen Anleitungen bereichern die Fotos mit den liebevollen Arrangements der Gerichte auf dem Teller jedes Rezept und laden zum Nachmachen ein. Damit kann man auch seine Gäste zuhause beeindrucken.
Das gute an den ausgewählten Rezepten ist, dass keine exotischen Zutaten zu besorgen sind, sondern mit Lebensmitteln gekocht wird, die in jedem Supermarkt oder Drogeriemarkt gekauft werden können.

Was bietet das Kochbuch „Vegan kochen für alle“ seinen Lesern noch?

Abgesehen von den Begrüßungsworten des Vorstandes der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt Mahi Klosterhalfen gibt es im Vorwort von Björn Moschinkski einige erklärende Worte über die Themen Fleischersatz und Verzicht sowie über den persönlichen Werdegang des beliebten Kochs.
Am Ende des Buches fügt sich ein Kapitel über Küchenwissen an, in dem unter anderem Themen wie Gewürze, Kräuter, Mengenangaben, Geräte, Bezugsquellen und spezielle Begriffe wie Soja, Seitan und veganer Käse aufgegriffen werden. Im abschließenden Register lassen sich ganz praktisch Rezepte anhand von einzeln aufgeführten, alphabetisch sortierten Lebensmitteln finden.

Eigene Erfahrungen und Fazit

Selbst ausprobiert habe ich bisher die Gulaschsuppe, die Blätterteig-Schiffchen, das Schnitzel Wiener Art und die Champignons im Teigmantel. Soviel vorab: Die Gulaschsuppe ist ein Muss! Einfach lecker! Sollte man öfter haben! Die Füllung für die Blätterteig-Schiffchen würde ich das nächste Mal anders machen. Ich hatte allerdings keinen veganen Käse, der laut Rezept hinein gehört. Die Anleitung für die Form der Schiffchen hat uns einen netten Familienabend bereitet. Wir hatten viel Spaß bei der Zubereitung und dem Nachbauen der Konstruktion. Am Ende sahen unsere Schiffchen wirklich gut aus, wenngleich ich glaube, dass die Anleitung etwas anders gemeint war. Die panierten Schnitzel sind gut gelungen, die Panade war perfekt und auch der Teigmantel für die Champignons hielt dem Ausbacken stand und schmeckte wirklich lecker.
Die Qualität des Buches und der dort enthaltenen Rezepte rechtfertigt auf jeden Fall den Preis.

17,99 Euro
2011
144 Seiten
Gebunden
Südwest-Verlag
ISBN-10: 3517087777
ISBN-13: 9783517087771


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